Das Leben von Anne Frank : eine grafische Biographie

Jacobson, Sid, 2010
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Medienart Buch
ISBN 978-3-551-79185-6
Verfasser Jacobson, Sid Wikipedia
Verfasser Colon, Ernie Wikipedia
Beteiligte Personen Jacobson, Sid Wikipedia
Beteiligte Personen Colón, Ernie Wikipedia
Beteiligte Personen Wilksen, Kai Wikipedia
Systematik DC.G - Graphic Novels
Interessenskreis Junge Erwachsene, Aus vergangenen Zeiten
Schlagworte Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Judenverfolgung, Antisemitismus, Holocaust, Frank, Anne
Verlag Carlsen
Ort Hamburg
Jahr 2010
Umfang 160 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Sid Jacobson ; Ernie Colon. Sid Jacobson ; Ernie Colón ; Kai Wilksen
Illustrationsang überw. Ill. (farb.)
Annotation Quelle: Alliteratus (http://www.alliteratus.com/);
Autor: (Elmar Broecker);
Das Leben der im Konzentrationslager Bergen-Belsen elendig umgekommen Anna Frank steht seit der Entdeckung und Veröffentlichung ihrer Tagebücher zunächst beispielhaft für alle Kinder und Jugendlichen, die in solchen Lagern zu Tode kamen, dann aber auch für alle diejenigen, die in solchen Lagern umgekommen sind oder noch umkommen, gleichgültig, wo auf der Welt. Von daher kann und darf das Schicksal einer Anna Frank nicht in Vergessenheit geraten.
Einen guten Schritt geht dabei der Carlsen-Verlag, der in seiner Reihe "grafik novel" die Comic-Umsetzung der Lebensgeschichte durch Sid Jacobson und Ernie Colón in sein Programm aufnahm. Da das Anne Frank Haus die Ausgabe genehmigt hat, kann man von der Richtigkeit der bildlichen Umsetzung ausgeben.
Schon beim ersten Blick stellt der Betrachter eine angenehme, vornehme Zurückhaltung in der Darstellung auf: keine reißerischen Szenen oder Details. Viel eher ist ein sachlicher, ruhiger "Erzählton" des Comics festzustellen. Viele, besonders die schwarz-weißen Bilder, haben einen fotografie-ähnlichen Charakter, so dass bei ihnen der dokumentarische Charakter am stärksten hervortritt.
Die Geschichte selbst ist chronologische angelegt und geht über Annes Tod hinaus bis zum Versuch der Sühnung. Ebenso wie die Bilder den besagten sachlich-dokumentarischen Charakter aufweisen, so sind auch die Sprechblasen oder Anmerkungen als sachlich zu bezeichnen; dadurch tritt der wahre Schrecken und Wahnsinn der menschenverachtenden Zeit bei kleinbürgerlichem Denken um so stärker hervor. Zugleich erkennt der Betrachter, dass die Menschen damals noch nicht über das nötige Wissen verfügten, die Warnsignale zu erkennen. In diesem Punkt erfüllt das Buch also eine wichtige Funktion, nämlich die Augen zu öffnen und den Leser für ähnliche Entwicklungen zu sensibilisieren.
Zum weiteren Verständnis tragen die Kapitel "Schlaglicht" bei, die wichtige Hintergrundinformationen für historische Geschehnisse bieten. Sie eröffnen den Blick darauf, dass persönliche Schicksale auch in weit entfernten geschichtlichen Ereignissen ihre Wurzeln haben können (ebenfalls ein interessanter Aspekt für die Erweiterung des geistigen Horizontes). Die sachliche Darstellung endet auch nicht bei der Verstrickung holländischer oder österreichischer Helfershelfer, wenngleich die Strafverfolgung des österreichischen Polizisten Karl Josef Silberbauer beschönigend geschildert wird (er erhielt lediglich ein Disziplinarverfahren, der österreichische Staat hatte und hat auch heute keinerlei Interesse, seine dunkle Vergangenheit aufzuarbeiten).
Merkwürdig erscheint der Satz zum Schluss, dass Europa von deutscher Herrschaft am 08.05.1945 befreit wurde (S. 153); abgesehen davon, dass durch den Rückzug der deutschen Truppen schon vorher Europa befreit wurde, wird noch das alte Märchen weiter getragen, der Krieg habe am 08.05. geendet (in Wirklichkeit endete er einen Tag früher, die Kapitulation aber wurde verschwiegen und sollte weiter verschwiegen werden, um kämpfen zu können).
Gut ist am Ende des Buches die Zeittafel, die die Fakten (mit vielen Fotografien) noch einmal bietet. Gut zudem die Tipps zum Weiterlesen und die Internetadressen.
Fazit: Eine ausgezeichnete zeichnerische Umsetzung, die beispielsweise bei fehlender Zeit im Unterricht statt der Tagebuchausgaben herangezogen werden kann und sollte.

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Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Karl Krendl;
Eine sachliche und jugendgemäße Darstellung des Lebens der Anne Frank. (ab 12) (JB)

Graphic novels dienten früher der Darstellung einer fiktiven Welt und damit meist der Zerstreuung. Nun liegt in diesem Genre die tragische und reale Geschichte der jüdischen Familie Frank vor, die Hitler-Deutschland verließ, in Amsterdam eine neue Bleibe fand und sich dort neuerlich von den Nazi-Schergen bedroht sah, woraufhin sie in einem Hinterhaus untertauchte. Das Leben in dieser Ausnahmesituation beschrieb die jüngere Tochter Anne in ihrem Tagebuch, das die Kriegswirren überstand, während von der Familie nur der Vater überlebte; die drei anderen Familienmitglieder kamen in Konzentrationslagern um. Das Anne-Frank-Haus in Amsterdam autorisierte die grafische Biografie, und das zu Recht, denn sie setzt die Geschehnisse - wenn auch nicht ganz ohne "Tock" und "Blamm" - anschaulich und verständlich ins Bild. Positiv hervorzuheben sind die erklärenden "Schlaglichter", die etwa Informationen über das Tagebuch, den Aufstieg der Nazis, die Nürnberger Gesetze oder die Funktionsweise der Konzentrationslager geben, so dass die Geschehnisse nicht nur jugendgemäß, sondern auch sachlich korrekt dargestellt werden.

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Quelle: Pool Feuilleton;
Autor: (Elmar Broecker);
Das Leben der im Konzentrationslager Bergen-Belsen elendig umgekommen Anna Frank steht seit der Entdeckung und Veröffentlichung ihrer Tagebücher zunächst beispielhaft für alle Kinder und Jugendlichen, die in solchen Lagern zu Tode kamen, dann aber auch für alle diejenigen, die in solchen Lagern umgekommen sind oder noch umkommen, gleichgültig, wo auf der Welt. Von daher kann und darf das Schicksal einer Anna Frank nicht in Vergessenheit geraten.
Einen guten Schritt geht dabei der Carlsen-Verlag, der in seiner Reihe "grafik novel" die Comic-Umsetzung der Lebensgeschichte durch Sid Jacobson und Ernie Colón in sein Programm aufnahm. Da das Anne Frank Haus die Ausgabe genehmigt hat, kann man von der Richtigkeit der bildlichen Umsetzung ausgeben.
Schon beim ersten Blick stellt der Betrachter eine angenehme, vornehme Zurückhaltung in der Darstellung auf: keine reißerischen Szenen oder Details. Viel eher ist ein sachlicher, ruhiger "Erzählton" des Comics festzustellen. Viele, besonders die schwarz-weißen Bilder, haben einen fotografie-ähnlichen Charakter, so dass bei ihnen der dokumentarische Charakter am stärksten hervortritt.
Die Geschichte selbst ist chronologische angelegt und geht über Annes Tod hinaus bis zum Versuch der Sühnung. Ebenso wie die Bilder den besagten sachlich-dokumentarischen Charakter aufweisen, so sind auch die Sprechblasen oder Anmerkungen als sachlich zu bezeichnen; dadurch tritt der wahre Schrecken und Wahnsinn der menschenverachtenden Zeit bei kleinbürgerlichem Denken um so stärker hervor. Zugleich erkennt der Betrachter, dass die Menschen damals noch nicht über das nötige Wissen verfügten, die Warnsignale zu erkennen. In diesem Punkt erfüllt das Buch also eine wichtige Funktion, nämlich die Augen zu öffnen und den Leser für ähnliche Entwicklungen zu sensibilisieren.
Zum weiteren Verständnis tragen die Kapitel "Schlaglicht" bei, die wichtige Hintergrundinformationen für historische Geschehnisse bieten. Sie eröffnen den Blick darauf, dass persönliche Schicksale auch in weit entfernten geschichtlichen Ereignissen ihre Wurzeln haben können (ebenfalls ein interessanter Aspekt für die Erweiterung des geistigen Horizontes). Die sachliche Darstellung endet auch nicht bei der Verstrickung holländischer oder österreichischer Helfershelfer, wenngleich die Strafverfolgung des österreichischen Polizisten Karl Josef Silberbauer beschönigend geschildert wird (er erhielt lediglich ein Disziplinarverfahren, der österreichische Staat hatte und hat auch heute keinerlei Interesse, seine dunkle Vergangenheit aufzuarbeiten).
Merkwürdig erscheint der Satz zum Schluss, dass Europa von deutscher Herrschaft am 08.05.1945 befreit wurde (S. 153); abgesehen davon, dass durch de bb0 n Rückzug der deutschen Truppen schon vorher Europa befreit wurde, wird noch das alte Märchen weiter getragen, der Krieg habe am 08.05. geendet (in Wirklichkeit endete er einen Tag früher, die Kapitulation aber wurde verschwiegen und sollte weiter verschwiegen werden, um kämpfen zu können).
Gut ist am Ende des Buches die Zeittafel, die die Fakten (mit vielen Fotografien) noch einmal bietet. Gut zudem die Tipps zum Weiterlesen und die Internetadressen.
Fazit: Eine ausgezeichnete zeichnerische Umsetzung, die beispielsweise bei fehlender Zeit im Unterricht statt der Tagebuchausgaben herangezogen werden kann und sollte.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Rezensionen online open (inkl. Stadtbib. Salzburg)
Exemplare
Ex.nr. Standort
9007 DC.G, Jac

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