Das Schicksal der Sterne

Höra, Daniel, 2015
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Medienart Buch
ISBN 978-3-8458-0758-4
Verfasser Höra, Daniel Wikipedia
Systematik DE.J - Literatur für junge Erwachsene
Schlagworte Flucht, Asylbewerber, Asyl
Verlag bloomoon
Ort München
Jahr 2015
Umfang 243 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Daniel Höra
Annotation Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/);
Autor: Andrea Duphorn;
In Europa könnte jeder glücklich werden, hieß es. Dort bekäme jeder eine Wohnung und ein Auto. Sie kommen aus Afghanistan, Syrien, Somalia, dem Sudan, der Ukraine, Myanmar oder dem Irak.
56,7 Millionen Menschen (Stand: Sommer 2014) sind weltweit auf der Flucht. Und bezahlen ihre Hoffnungen häufig mit dem Tod. Was bedeutet es auf der Flucht zu sein, heimatlos, asylsuchend? Vier Neuerscheinungen zum Thema.
FLUCHT 1945 WIE HEUTE. Was haben ein 15-jähriger Flüchtling aus Afghanistan und ein 83-jähriger Deutscher gemeinsam? Vielleicht viel mehr, als es auf den ersten Blick den Anschein hat.
An einem heißen, sonnigen Julitag beobachtet Adib, dessen Vater von den Taliban erschossen wurde, wie ein alter Mann mit einem Schlaganfall am Ufer der Havel zusammenbricht. Als Karl ins Krankenhaus eingeliefert wird, sorgt Adib dafür, dass dieser das Buch, das auf seiner Bank zurückgeblieben ist, wiederbekommt. Dabei zeigt sich, dass die beiden nicht nur ein ähnliches Schicksal verbindet, sondern auch eine große Leidenschaft.
Daniel Höra erinnert mit Das Schicksal der Sterne daran, dass mit Ende des Zweiten Weltkrieges auch viele Deutsche heimatlos und auf der Flucht waren. In Rückblenden erzählen sowohl Adib als auch Karl von ihren Fluchterfahrungen, die sich obwohl 70 Jahre dazwischen liegen gar nicht so sehr voneinander unterscheiden.
Tod und Folter, Krieg und Zerstörung, Vertreibung und Flucht. Die Schicksale aus ihrer Heimat Geflüchteter gleichen sich und bleiben doch individuell. So wie jedes der hier vorgestellten Bücher eine ganz eigene Geschichte erzählt und damit vielleicht für eine andere Sichtweise, mehr Offenheit, Verständnis und Mitgefühl gegenüber Fremden sorgt.
Weiters siehe:
Peer Martin: Sommer unter schwarzen Flügeln
Franziska Moll: Egal wohin
Ingeborg Kringeland Hald: Vielleicht dürfen wir bleiben

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Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Anita Ruckerbauer;
Zwei höchst unterschiedliche Menschen, ein Schicksal: Flucht. (ab 14) (JE)
Der junge afghanische Flüchtling Adib wird in Berlin Zeuge, wie ein alter Mann auf einer Parkbank einen Schlaganfall erleidet. Dabei bleibt ein Buch zurück, das Adib dem alten Mann, Karl, bringt. So lernen sich die beiden kennen und entdecken ihre gemeinsame Begeisterung für das Weltall. Und noch etwas teilen die beiden: Während Adib mit seiner Mutter und den beiden Brüdern nach der Ermordung des Vaters vor den Taliban geflohen ist, wurde Karl mit seiner Mutter und der Schwester nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs aus Schlesien vertrieben.
Abwechselnd werden nun die Schicksale der beiden erzählt, die gezeichnet sind von Verlust, Angst, Hunger und Verfolgung. Eindringlich wird das Leben der Asylsuchenden in Europa dargestellt: skrupellose Schlepper, unhaltbare Zustände in Auffanglagern, psychische Belastungen in Asylantenheimen durch zu viele und durchwegs traumatisierte Flüchtlinge auf einem Platz und durch rechte Schlägertrupps. Auch Karls Flucht brachte ihn nicht nur körperlich an seine Grenzen durch dauernden Hunger; als er es mit seiner Familie schließlich trotz aller Widrigkeiten nach Berlin schafft, muss er mit ausgebombten Berlinern in den Trümmern überleben. Und sie sind nicht erwünscht und werden immer wieder als Pollacken beschimpft.
Das Buch bietet die Chance, anhand sehr persönlicher Berichte jugendlichen LeserInnen aktuelles Zeitgeschehen näherzubringen. Indem Höra Karl ins Spiel bringt (Höras Vater erlebte als Sechsjähriger die Gräuel der Vertreibung) macht er klar, dass Flucht und Vertreibung kein neues Phänomen sind und Deutsche vor gar nicht so langer Zeit selbst davon betroffen waren. Allerdings hätte ich mir einen kurzen erklärenden Anhang zur Geschichte Schlesiens und der Rolle der Deutschen dort gewünscht, denn durchaus stimmig zur Geschichte fallen Sätze wie: "Die Slawen waren eben kein Kulturvolk wie die Deutschen, sondern eine minderwertige Rasse." Dem wird an keiner Stelle widersprochen - was auch nicht zu der Situation gepasst hätte - aber eine doch etwas schiefe Optik hinterlässt.
Ebenfalls etwas befremdlich wirkt, dass Adibs Mutter so gut wie immer bei ihrem Vornamen Nuria genannt wird, während Karls Mutter immer "die Mutter" ist. Das schafft unnötige Distanziertheit zur afghanischen Familie.
Abgesehen davon ein wichtiges Buch genau zur richtigen Zeit, das in jeder Bibliothek stehen sollte.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Rezensionen online open (inkl. Stadtbib. Salzburg)
Exemplare
Ex.nr. Standort
9116 DE.J, Hör

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