Wir beide wussten, es war was passiert

Herrick, Steven, 2016
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Medienart Buch
ISBN 978-3-522-20219-0
Verfasser Herrick, Steven Wikipedia
Beteiligte Personen Gutzschhahn, Uwe-Michael Wikipedia
Systematik DE.J - Literatur für junge Erwachsene
Interessenskreis Junge Erwachsene
Verlag Thienemann
Ort Stuttgart
Jahr 2016
Umfang 205 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Steven Herrick. Aus dem austral. Engl. von Uwe-Michael Gutzschhahn
Fußnote Ab 13 ; Deutscher Jugendliteraturpreis
Annotation Ein jugendlicher Ausreißer, eine Tochter aus gutem Hause und ein Obdachloser, der tiefen Schmerz mit sich herumträgt: Diese 3 Menschen erzählen im Wechsel, wie sie einander begegnen. Durch die Versform und die lyrisch verknappte Sprache entsteht ein besonderer Zauber.
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Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/);
Autor: Heike Byn;
Ein Blick genügt alles klar: Schon der Titel von Steven Herricks Roman Wir beide wussten, es war was passiert verrät, dass wir eine Liebesgeschichte in Händen halten. Auch das Cover mit den schwarzen, tränenähnlichen Tropfen in Reih und Glied, die ein einziges rotes Herzchen umschließen, ist eindeutig. Doch die Geschichte in der leicht zu durchschauenden Verpackung ist zum Glück alles andere als vorhersehbar. Das fängt mit der Form an: Es gibt keinen fortlaufenden Text, stattdessen halbspaltige Textblöcke in Flattersatz, die das Erzählte geradezu komprimieren. Immer ein bis zwei Seiten lang, schildern die drei Hauptfiguren im Monolog oder in der Rückschau, was sie denken, fühlen und erleben. Und das ist eine ganze Menge: Billy ist 16 Jahre alt und haut von zu Hause ab, weil er das Leben mit seinem alleinerziehenden, alkoholabhängigen Vater nicht mehr ertragen kann. Er strandet am Bahnhof des Städtchens Bendarat, wo ein alter Güterwaggon zu seiner neuen Heimat wird. Dort lernt Billy den tieftraurigen Penner Old Bill kennen und das ebenso reiche wie unglückliche Mädchen Caitlin lieben. Weil Billy ein Kümmerer ist, mit Röntgenblick für die seelischen Nöte seiner Mitmenschen und genauem Gespür dafür, was sie brauchen, kann er Old Bill den Weg zurück in eine Art Normalität zeigen und der rebellischen Caitlin eine versöhnliche Perspektive auf das Leben.
Steven Herrick findet im Setting rund um ausrangierte Waggons und einen öden Provinzbahnhof eine überzeugende Metapher für die Reise des Lebens: Old Bills Leben ist zum Stillstand gekommen und Caitlin ist zwar bereit zur Abfahrt, weiß nur noch nicht, in welche Richtung die Reise gehen soll. Die Geschichte liest sich schlüssig und zügig, der Stil ist pointiert, die Sprache klar nicht zuletzt dank Uwe-Michael Gutzschhahns gewohnt gelungener Übersetzung. Dennoch kann ich mir nicht so recht vorstellen, dass die anvisierte Zielgruppe daran Gefallen findet: Derart reflektiert, sozial, empathisch und diszipliniert denkt und handelt kein 16-Jähriger.

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Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Cornelia Gstöttinger;
Ausreißer Billy findet in einem Obdachlosen einen guten Freund und in der schönen Caitlin die erste Liebe. (ab 14) (JE)
Billy liebt es, geklaute Bücher am Westfield Creek zu lesen. Ansonsten hält den Sechzehnjährigen nichts in seinem heruntergekommenen Zuhause. Und so lässt er sein altes Leben und seinen zu Gewaltausbrüchen neigenden, alkoholabhängigen Vater zurück und wirft "einen Stein auf jedes Dach dieser trostlosen, elenden Loser-Löcher der Longlands Road am Arsch der Welt" (S. 10).
Es verschlägt ihn nach Bendarat, wo er nicht nur eine freundliche Bibliothekarin kennenlernt, sondern auch langsam Wurzeln schlägt. Das liegt an der bezaubernden Caitlin, die bei McDonalds jobbt und ihn nicht auffliegen lässt, wenn er sich aus den Essensresten anderer Kunden seine Mahlzeiten zusammenstellt. Und an Old Bill, dem Obdachlosen, der wie er in einem ausrangierten Waggon am Güterbahnhof schläft - fernab von seinem alten Dasein, dem er aus Kummer über einen schweren Schicksalsschlag den Rücken kehrte. Drei feinsinnig gezeichnete Figuren, die auf der Suche sind, aneinander Halt finden und im Leben ankommen.
Steven Herricks in kurzen Episoden erzählte Geschichte dieses sympathischen jugendlichen Ausreißers erschien bereits im Jahr 2000 im Original, hat aber nichts von ihrer Frische verloren. Mal rau, mal poetisch fängt Herrick die Stimmungslage seiner Protagonisten gekonnt im Erzählton ein, Uwe-Michael Gutzschhahn hat den lyrisch gesetzten Text mit sprachlicher Eleganz aus dem australischen Englisch ins Deutsche übertragen. Ein empfehlenswertes Stück Jugendliteratur, das tiefsinnig erzählt, wie aus Freundschaft und Zusammenhalt eine neue Zukunftsperspektive für alle Beteiligten erwächst.

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Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen (http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/bibliotheken/320.asp);
Autor: Ruth Schmidhammer;
Billy hat die Trostlosigkeit seines Hauses mit dem alkoholabhängigen Vater satt und steigt auf einen Güterzug mit unbekanntem Ziel. Überraschenderweise zeigt der Lokführer Ernie Verständnis und stellt für kurze Zeit den Vater dar, den Billy sich gewünscht hätte.
Schließlich findet Billy im Städtchen Bendarat einen abgestellten Waggon, der sein neues Zuhause wird. "Bendarat ist die perfekte Stadt. Eine freundliche Bibliothekarin, ein warmer McDonalds; eine luxuriöse Bahnunterkunft". - und natürlich Caitlin, das reiche Mädchen, das bei McDonalds den Boden wischt. Bald lernt Billy einen weiteren Bewohner des Bahnhofareals kennen: Old Bill.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive dieser drei Personen erzählt. Drei Personen, die einander näher kommen, genau zum richtigen Zeitpunkt, um die Talfahrt des jeweils Anderen zu stoppen. Billy und Old Bill, hier wird uns von einer tiefen, generationsübergreifenden Freundschaft erzählt. Billy - Caitlin entwickelt sich zur schönsten Liebesgeschichte seit langem.
Der Autor wählt die Form des Gedichtes und versteht es ausgezeichnet von der ersten Seite an zu faszinieren.
Dieses absolute Leseerlebnis gefällt Lesern und Leserinnen ab 15 J.

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Quelle: STUBE (http://www.stube.at/);
"Ich bin nicht stolz. / Ich bin sechzehn. / Und ich werde bald obdachlos sein." Gewalt und Alkoholismus des Vaters ausgesetzt, fasst Billy einen Entschluss. Er verlässt sein Zuhause und fährt auf einem Güterzug ins Ungewisse. In einem verlassenen Waggon findet er schließlich eine "warme, sichere Höhle," in seinem "Nachbarn" Old Bill einen Verbündeten und in der 17-jährigen Caitlin, Tochter reicher Eltern, unerwartete Zuneigung. Der Autor lässt die drei überzeugend gezeichneten Figuren in chronologisch angeordneten Gedichten erzählen. Der melancholische Ton der lyrischen Prosa will nicht schönreden, sondern stellt sich den Realitäten zwischen Arm und Reich auf subtil poetische Weise.
*STUBE*
Bemerkung Katalogisat importiert von: Rezensionen online open (inkl. Stadtbib. Salzburg)
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